Frohnau Zeltinger Platz / Ludolfingerplatz im Ortsteil Frohnau
Das Ensemble der beiden Plätze mit individuellen Geschäften, Cafés und Restaurants direkt am S-Bahnhof Frohnau ist einer der schönsten Orte Berlins zum Flanieren. Die Cafés auf der Frohnauer Brücke zwischen dem Zeltinger- und dem Ludolfingerplatz sind ein wunderbarer Ort, um die Stunden verrinnen und die Menschen vorbeiziehen zu lassen.
Flanieren wir in Richtung Ludolfingerplatz, fällt gleich der mächtige Eingang des Bahnhofs ins Auge. Er wurde, ebenso wie der Kasinoturm, 1910 eingeweiht. Nur von innen sieht man die Glaskuppel, die den Eingangshallenbereich überspannt. Treten wir am Ludolfingerplatz wieder vor die Tür, stehen wir auch schon direkt vor dem Wahrzeichen Frohnaus, dem 35 Meter hohen Kasinoturm mit seiner wechselvollen Geschichte. Der ehemalige Wasserturm bot von seiner Aussichtsplattform einen beindruckenden Rundblick über die Gartenstadt Frohnau. Im 2. Weltkrieg wurde er als Flagturm missbraucht und das Kasino durch Kriegseinwirkung zerstört. Witziger Weise schmückt das Geweih eines Zehnenders die Turmfront, wohl eine Reminiszenz an das ehemalige Jagdgebiet der Stolper Heide. Das Ensemble rund um den Kasinoturm wird gegenwärtig von einem Investor modernisiert, die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant.
Noch vor dem eigentlichen Platz wird die Straße von einer dreieckigen Fläche getrennt, wo eine meterhohe Fontäne aus dem zwölfeckiger Brunnen in den Himmel schießt. Das Zentrum des fast runden Platzes bildet ein rechteckiger, 10 Meter langer Brunnen, hinter dem eine großzügige Treppe Richtung Frohnauer Straße führt. Die sprudelnden Brunnen tragen zur mediterranen, beschwingten Atmosphäre des gesamten Platzensembles bei. Rund um den Platz, in der Welfenallee und zu Beginn des Maximiliankorsos laden weitere Cafés, Restaurants und schöne Geschäfte zu einem entspannten Bummel ein.
Wir schreiten wieder über die Frohnauer Brücke in Richtung des Zeltinger Platzes. Unser Blick schweift über die weiße Pergola im Eingangsbereich bis hinüber zum wuchtigen Turm der 1936 errichteten Johanniskirche. Vor der Pergola präsentiert sich auf einer Bronzekugel eine lebensgroße weibliche Aktfigur, die Kugelläuferin. Das Original wurde vermutlich im 2. Weltkrieg eingeschmolzen, der Bildhauer H. Haake konnte sie nach dem original Modell neu anfertigen und so konnte die schöne Skulptur 1980 wieder aufgestellt werden.
Boutiquen und attraktive Geschäfte säumen auch den Zeltinger Platz und machen das Flanieren zu einem sinnlichen Erlebnis.
Ein Höhepunkt sind jedes Jahr die Kunsthandwerkermärkte und der Weihnachtsmarkt, hier stellen Künstler und Handwerker auf höchstem Niveau ihre phantasievollen Objekte aus. www.kunsthand-berlin.de. Die Märkte sind eine wohltuende Abwechslung gegenüber dem sonst in Berlin vorherrschenden Markteinerlei.
Das gesamte Ensemble, an dem wir entlang flaniert sind, der Ludolfingerplatz, der Zeltinger Platz und die Frohnauer Brücke stehen unter Denkmalsschutz und sind ein Baudenkmalensemble von hoher Güte. Aus Anlass der IGA 2017 erhielt der auf den Ludolfingerplatz führende Sigismundkorso seine ursprüngliche Gestalt zurück und weißblühende Kastanien zieren wieder den Mittelstreifen. Eine neue Silberlindenallee entsteht nach historischem Vorbild auf der Mittelinsel der Wiltinger Straße, die vom Zeltinger Platz abgeht. Wir nutzen die Gelegenheit und wandeln entlang der neu angelegten Straße zum Ludwig-Lesser-Park, entworfen und 1908 errichtet von dem weltberühmten Berliner Landschaftsarchitekten.
Für wen: Geeignet für die ganze Familie
Wann: Am schönsten von Frühjahr bis Herbst und zum Weihnachtsmarkt
S-Frohnau, Bus 125, 220
Heinsestraße im Ortsteil Hermsdorf
Die schmucke Heinsestraße mit ihrem besonderen Flair lädt mit individuellen Geschäften, Cafés und Restaurants zum Bummeln und Flanieren ein.
S-Hermsdorf, Bus 125