Tegeler Fließ

Eine der schönsten und eindrucksvollsten Naturlandschaften Berlins zieht sich von den Ufern des Tegeler Sees auf 8 Kilometern bis zum Dorf Lübars.

Der Ausflug in diese einzigartige Landschaft beginnt  an der Mündung des Tegeler Fließes in den Tegeler See. Der „Barnimer Dörferweg“ folgt dem Fließ und führt die Besucher vorbei an Brutplätzen, seltenen Blumen, Gehölzen und Bäumen.

Nachdem sich in der letzten Eiszeit große Eismassen über die gesamte Berliner Landschaft geschoben hatten, formte sich nach deren Abschmelzen diese Landschaft aus End- und Grundmoränen, Sandern und Urstromtälern. In den Niederungen bildeten sich Moore. Durch Torfstiche und Mühlenstaue wurde das Fließ ökonomisch genutzt. Doch mit der Zeit verlandeten die meisten der niedrigen Seen. Heute durchquert das Fließ nur noch den ca. 2,6 Hektar großen Hermsdorfer See.
In den warmen Monaten sind die zum Landschaftsschutz eingesetzten Wasserbüffel eine zusätzliche Attraktion für die ganze Familie.

 

Unbedingt einen Besuch wert  ist der Eichwerder Steg bei den verwunschenen Moorwiesen. Attraktiv ist es hier zu jeder Jahreszeit, auch im Winter erinnern die abgestorbenen Bäume und die geheimnisvollen Tierspuren im Schnee an einen Zauberwald. Trockenen Fußes kann man das Sumpfgebiet erkunden und mit etwas Glück seltene Tiere wie Ringelnattern, Kraniche und sogar einen Eisvogel beobachten. Liebevoll vom Nabu gestaltete Schilder geben einen Einblick in die beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt der Sumpflandschaft. Still mäandert das Fließ, bei Frost von filigranen Eisflächen eingefasst, durch das Tal, welches in der Eiszeit entstanden ist. Wir laufen ein Stück weiter auf dem neuen, vorbildlich angelegten Steg auf dem Barnimer Dörferweg weiter, hin zu den Lübarser Wiesen, von wo aus man einen tollen Blick zu den 120 m hohen Arkenbergen hat.

Wir orientieren uns am Kirchturm der Dorfkirche von Lübars und können zum Stärken in den traditionellen „Alten Dorfkrug“ einkehren. Die Kuchenstücken sind riesig, im Sommer locken die Gartentische unter schattigen Bäumen. Etwas Zeit mitbringen!

Lübars ist das einzige noch erhaltene Dorf Berlins und lohnt eine Erkundung der vielen denkmalsgeschützten Gebäude und des Dorfangers mit der Dorfkirche von 1790.

Von hier können wir jetzt zu einem Rundweg starten, der uns zunächst durch das Dorf, vorbei am Kräuterhof der „Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung“ (Mo. – Fr.) führt.

Am Dorfausgang halten wir uns links und folgen dem Schildower Weg zunächst bis zur letzten freisprudelnden Quelle Berlins, der bereits 1751 erwähnten Osterquelle. Wobei „sprudeln“ für das zierliche Rinnsal eine kleine Übertreibung ist.

Ein kleines Stück weiter erreichen wir den Mauerweg und den Köpchensee. Wasservögel, Fischotter und vielleicht eine Wasserspitzmaus lassen sich entdecken. Faszinierend ist der Blick hinunter ins Fließtal und im Frühjahr auf die prachtvolle Obstblüte. Wir wechseln jetzt das Bundesland und haben von der Brandenburger Seite bei Schildow einen schönen Blick über die Eichwerder Moorwiesen mit dem Fließ und hinüber zum Dorf Lübars.

Anfahrt: Flußaufwärts vom U-Bahnhof Alt-Tegel, S-Bahnhof Tegel, Bus 125, 220, 222, Ausschilderung „Barnimer Dörferweg“ oder Flußabwärts vom Dorf Lübars, Bus 222

Geeignet: Familien mit Kindern, alle Altersgruppen. Mauerweg und Stege geeignet für Kinderwagen und Rollatoren.

Wann: Zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter